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mit den zwei Musketieren

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Erlebnisse im Dezember

09.12.2009, Puerto Natales, Torres del Paine

Now we are the 'double u' survivors!!!

Die 5 Tage im Nationalpark Torres del Paine waren landschaftlich hinreissend. Wir schleppten unser Equipment bergan und bergab. Nur das Noetigste hatten wir dabei, aber es war immer noch zu schwer (12 kg fuer No 1 und 16 kg fuer No 2). Aber wir hatten auch viel zu Essen und natuerlich Schokokekse dabei, denn im Park selbst war das Essen teuer. Fuer ein Brot zahlten wir 5000 Pesus (also etwa 6,50 Euro).

Heute noch gehen wir auf das Boot, das uns in 5 Tagen nach Puerto Montt bringt. Ein Geisterschiff schlechthin, denn unser eigentliches Passagierschiff war kaputt, so dass uns eine eigene Kabine (!) auf einem Cargoschiff ein paar Tage spaeter angeboten wurde.

Dieser kurze Zwischenstand im Dezember wird bald ausfuehrlicher und mit neuen Bildern erweitert werden.

--> Bilder Torres del Paine <--

15.12.2009 Puerto Varas

Die Bootstour haben wir hinter uns gebracht und leider war die Fahrt ein ziemlicher Reinfall. Wir haben weder den schoenen Gletscher gesehen noch andere schoene Fjorde, weil wir immer nachts an den engen Stellen vorbeigefahren sind. Das wurde uns vorher leider nicht gesagt und sind wir guten Gewissens los. Die Privatkabine mussten wir noch mit einer komischen Franzoesin teilen, die irgendwie keine anderen Touris zu moegen schien und nur die notwendigsten Worte mit uns wechselte. Eine Abwechlsung war ein weiterer Passagier, Lars aus Berlin, mit dem wir viele Stunden teilten. Entweder oben an Deck oder bei langen Skatabenden. Wir 3 hatten somit unseren Spass auch wenn der Trip an sich nicht so toll war.

Jetzt sind wir in Puerto Varas, welches frueher stark von den Dt. beeinflusst wurde. Zumindest stehen viele kl. dt. Haueschen rum, die Strassen haben dt. Namen, es gibt dt. Cafes und sogar das Krankenhaus heisst Hospital Alemana. Heute werden wir in ein kleines Dorf namens 'Cochamo' fahren, wo es tolle Landschaft zu bestaunen geben soll. Dort planen wir mal 3-4 Tage Camping ein, je nachdem, was das Wetter so sagen wird.

--> Bilder Puerto Varas <--

18.12.2009 Cochamo

Wir nutzten die vergangenen 4 Tage und zogen voll ausgestattet mit Campingequipment von Cochamo Richtung Lajunta. Das verlassene Tal zog sich, links und rechts begleiteten uns hohe Berge. Zuerst liefen wir noch etwa 12 km auf einer Schotterstrasse, danach wurde der Weg immer enger und sehr schlammig, was uns nicht so schnell vorankommen liess. Dieser Nationalpark war so verlassen, dass wir in den 4 Tagen nur einmal 2 weitere Horserider gruessen mussten. Wir naechtigten unterwegs nahe eines Gebirgsflusses, aus dem wir unser Wasser zum Trinken und Waschen schoepften. In der Nacht war es zwar etwas gruselig, aber wir wurden mit einem klaren Himmel und vielen Sternen belohnt. No 2 bereute es schon mehrmals, seine Sternenkarte der Suedhalbkugel zu Hause gelassen zu haben. Fuer die Ueberquerungen einiger kleinen Fluesse mussten wir uns immer wieder etwas einfallen lassen. Manchmal halfen auch hineingeworfene Steine nicht, so dass wir notgedrungen die Schuhe ausziehen und durch das eiskalte Wasser hindurchwaten mussten, manchmal gab es eine sogenannte Bruecke, welche nur aus einem Baum bestand (und das in 6 Metern Hoehe), und manchmal setzte man sich auf eine Art Holzschlitten am Seil und zog sich an Seilen bis zum anderen Ufer. Echt abenteuerlich! Prinzipiell haetten wir auf den Pfaden nach einigen Tagen Argentinien erreichen koennen, aber unser Proviant waere uns viel zu frueh ausgegangen. Besonders die Schoki (wir haben dieses Jahr keine Adventskalender und goennen uns jeden Tag ein paar Riegel ...), also kehrten wir nach 2 Tagen wieder um nach Cochamo, von wo wir per Bus zurueck nach Puerto Varas fuhren.

Da wir nun schon den dritten Advent haben und viele von euch im 'Weihnachts(-geschenke-)stress' sind, was wir nun gar nicht vermissen, wuenschen wir allen, die uns viele Gruesse und Mails geschickt haben ein paar besinnliche Weihnachtsfeiertage und viele schoene Stunden bei Familie und Freunden! Wir werden zu der Zeit in der Naehe von Pucon sein, vielleicht gerade in einer heissen Quelle baden ...

28.12.2009 Pucon, Valparaiso, Vicuña

In Puerto Varas unternahmen wir am folgenden Tag eine kleine Wanderung am Vulcano Osorno vorbei. Dieser hatte eine faszinierende Wirkung auf uns, wir beschlossen, in Pucon eine gefuehrte Vulkanbesteigung zu machen.

Frueh um 4:30 Uhr sollte es losgehen - das war schwer fuer No 2. Die Ausruestung mit Eispickel und Steigeisen, Helm und Rucksack bekamen wir gleich mit. Den Geruch des Vulkanrauchs konnten wir schon in der Stadt spueren. 4 Uhr morgens stiegen wir mit dicken Augen aus den Betten und machten uns fertig. In einer 4er Gruppe + Guide ging es am Fusse des Vulkans auf etwa 1400 Metern bei Dunkelheit los. Langsam aber gleichmaessig stapften wir im Entengang hinauf. Das Morgengrauen gab uns bereits erstes Licht. Als wir die Schneegrenze erreichten, wurden die Steigeisen angeschnallt. Schritt fuer Schritt ging es weiter hinauf, wir konnten den Rauch schon deutlich sehen. Einige Zeit spaeter bot sich bei klarem Himmel eine atemberaubende Aussicht von der Spitze aus. Der Guide hisste die chilenische Flagge - wir waren heute die Ersten am Krater!

Der beissende Rauch nahm uns manchmal den Atem - wir suchten ein geschuetztes Plaetzchen zur verdienten Staerkung und machten viele Fotos von 2800 Metern Hoehe. Beim Abstieg schnallten wir uns eine Matte um den Po und los ging es bergab a la Hacklschorsch. Es bereitete uns viel Spass hinunterzurutschen - manchmal dachten wir, der Vulkan koennte noch steiler und hoeher sein. Das war wirklich ein Erlebniss der besonderen Art. Wir liessen es auf uns bei einem Nachmittagsspaziergang am See in Pucon und einem Softeis auf uns wirken.

Am naechsten Tag war mit uns nicht viel los. Der Vulkan hatte uns mehr Kraft geraubt, als gedacht. Wir blieben einen weiteren Tag, denn die heissen Quellen wollten wir uns nicht entgehen lassen. Das Wasser war wirklich erstaunlich heiss. Wir konnten immer nur 5 Minuten am Stueck drinbleiben, um uns anschliessend bei einer kalte Dusche kurz zu erholen. 6 verschiedene Quellen waren vorhanden - es fehlte nur ein Aufguss, um an das Saunafeeling erinnert zu werden. Solche Quellen wuenschen wir uns auch zu Hause - und diese Ruhe und Natur drumherum!

In Valparaiso 'feierten' wir Weihnachten. Es war die erste Stadt seit langer Zeit, in der viel Trubel herrschte. Wir gingen an den Straenden in Vina del Mar und Laguna Verde im Pazifik baden. Nun haben wir endlich die typische Urlauberhautfarbe bekommen. Diese Stadt wird uns als eine Stadt ohne Wolken in Erinnerung bleiben. Nicht eine einzige gab es in den 4 Tagen zu sehen. Schon seltsam, was ein paar Busstunden nordwaerts fuer einen Klima- und Temperaturunterschied ausmachen.

In Vicuña, unserer darauffolgenden Station in der gruenen Weinanbauoase mitten in der Wueste, war es noch heisser. Wir hatten ein Hostel mit Pool und eine deutsche Wirtin servierte uns das bisher beste Fruehstueck. In Vicuña besichtigten wir das Observatorium in der Nacht zum Sternegucken in der suedlichen Hemisphaere (mit sehr guter englischsprachiger Fuehrung), die Schnapsbrennerei (natuerlich mit Verkostung), sahen 2 Solarrestaurants, die, wie der Name schon verraet, das Essen nur mit Sonnenenergie zubereiten und stapften, an grossen Kakteen vorbei, hinauf auf einen sandigen Wuestenberg, um die Aussicht zu geniessen. Leider verweilten wir hier nur sehr kurz und machten uns bereits am 2. Abend wieder auf. Die letzte Station in Chile steht an: San Pedro. Wir werden (erneut nach Pantanal in Brasilien) den suedlichen Wendekreis knacken. Diesmal ist es jedoch Ende Dezember, so dass die Sonne uns demnaechst zur Mittagszeit genau senkrecht auf die Koepfe scheint ...

--> Bilder Vulkan und heiße Quellen Pucon <--

--> Bilder Valparaiso und Vicuna <--

01.01.2010 San Pedro de Atacama

Ueber 4 Wochen sind wir nun schon in Chile und haben hier bereits mehr als eine Million ausgegeben (natuerlich chilenische Pesus). Am noerdlichsten Punkt unserer Reise (in Chile) sind wir vor 4 Tagen angekommen: die beruehmte Atacama Salzwueste (die groesste der Welt) und mittendrin die kleine Touristenoase San Pedro de Atacama. Ein kleiner Ort, der nur wegen des Tourismus in den 90ern entstanden ist. Es gibt ca. 50 Reiseagenturen, die die 2 groesseren Staubstrassen saeumen, dazu viele Souveniershops und Restaurants.

Beeindruckender ist hier natuerlich das Surrounding: 5000-6000m hohe Gipfel, von denen einige Vulkane sind, tiefhaengende Schaefchenwolken (wenn es ueberhaupt Wolken gibt) und natuerlich alles pupstrocken, staubig und sandig, wie es eben in einer Wueste so ist. Wir sind jedenfalls begeistert und es ist eine sehr willkommene Abwechlsung zu dem abergruenen Patagonien mit seinen vielen Seen und Waeldern.

Die letzten 2 Tage haben wir uns zu unchristlichen Zeiten aus den Betten gequaelt (5:20 und 3:20) um die Gegend mit einer der vielen Agenturen zu erkunden. Doch das fruehe Aufstehen hat sich gelohnt. Wir haben am fruehen Morgen des 30.12. die 3 verschiedenen Flamingoarten inmitten der Salzwueste Atacama bestaunen duerfen. Das war wirklich beeindruckend, denn bisher kannten wir sie ja nur aus dem Zoo.

Unsere Fahrt ging nach einem kurzen Fruehstueck weiter ueber Holperstrassen zu dem kleinen Ort Socaire, in dem es eine alte Kirche aus dem 18. Jhr. zu sehen gab. Sehr einfach, aber schoen. Das Highlight des Tages folgte nach einer weiteren 30 min Fahrt auf Schotterstrasse: vor unseren Augen erblickten wir in 4300 m Hoehe 2 kristallblaue Lagunen, die von ueber 6000m hohen Bergen umgeben waren. Wenn dort nicht noch andere Touris gewesen waeren haette man sehr genau einfach 'Nichts' hoeren koennen. Die Stille dort war fast schon gruselig und die wenigen Geraeusche nahmen wir sehr viel dumpfer wahr, als haetten wir Watte in den Ohren, logisch, denn in der duennen Luft werden die Schallwellen nicht mehr so gut uebertragen, wie im dichteren Medium. An den Lagunen sahen wir auch Vicunas, lamaaehnlichaussehende Tiere, die in ueber 4000m Hoehe leben und unter Natuerschutz stehen. Zurueck ging es dann wieder nach Socaire, wo das Mittag schon auf uns wartete.

Wir schaufelten rein und auf der Busfahrt nach Toconau, ein weiterer Stop auf unserer Fahrt, war es im Bus ganz still- jeder nahm ein kurzes Nickerchen. In Toconau bestaunten wir abermals eine kleine Kirche und waren beeindruckt, dass trotz dieser Trockenheit Aprikosen und Granatapfelbaume wuchsen, die sogar Fruechte trugen. Gegen 16.00 Uhr waren wir wieder zurueck in San Pedro und genossen den Nachmittag in unserem schoenen Hostel in der Haengematte und dem Pool.

Frueh zu Bett gingen wir auch, denn schliesslich hiess es den naechsten Morgen um 3:20 aufstehen, denn die Geysire El Tatio sind nun mal in den fruehen Morgenstunden am aktivsten. Die Fahrt dauerte gute 2 Std. (fuer 100 km!) und bei unserer Ankunft auf 4320 m war die Temperatur auf -8 Grad gesunken. Zum Glueck hatte ich meine Thermounterhose an, aber No 2 nicht und fror sich daher ziemlich den A ... ab. Es war bitterkalt. Ziemlich verfroren bestaunten wir trotzdessen diese wasserspuckenden heissen Quellen, die kochendes Wasser und heissen Dampf viele Meter hoch ausstiessen. Die Hoehe und der schweflige Geruch machten mir ganz schoen zu schaffen und daher war ich froh, als es gegen 8 Uhr endlich heissen Tee und Fruehstueck gab. Mittlerweile war auch die Sonne durchgekommen, die unsere verfrorenen Haende auftaute.

Auf dem Rueckweg hielten wir in einem kleinen Dorf (Machucca), in dem nur 2-6 Leute uebrig geblieben sind, die die traditionelle Lebensweise fortfuehren. Sie leben wirklich in the middle of nowhere von der Lamazucht. Elektrizitaet gab es jedoch erstaunerlicherweise auch ...

Gegen Mittag waren wir schon in San Pedro zurueck. Hundemuede sprangen wir in unsere Betten und hielten erstmal ein Mittagschlaefchen, denn schliesslich mussten wir den Abend ja noch bis Mitternacht durchhalten. Denn Silvester wollten wir natuerlich nicht verschlafen. Gegen 19.00 Uhr machten wir uns mit zwei anderen Deutschen aus unserem Hostel, Arne und Ayline, auf, um ein Restaurant zu finden. Die typisch chilenischen Restaurants hatten leider geschlossen (naja die Leute wollen ja auch feiern...) und so schlenderten wir in die Touristrassen. Es gab eine Menge Restaurants, doch bei den meisten musste man vorreseviert haben (also nichts fuer Spontanis wie uns ...) und dann gabs nur Menus, welche von 15000-40000 Pesos variierten. Nichts fuer unseren Geldbeutel. Wir fanden aber noch ein nettes Amblissement und liessen uns unser Steak, Huehnchen und Suppe gut schmecken.

Gut gestaerkt wollten wir nun in einer Bar den Abend ausklingen lassen, doch leider faengt auch hier in Chile alles spaeter an und als wir gegen 22.00 fragten, wurden wir hoeflich verwiesen, dass alles reserviert sei und die Leute jetzt noch alles assen und die Bar erst spaeter aufmachte ... . Wir waren also viel zu frueh dran. Die naechstbeste Botelleria rettete uns: Arne kaufte eine Flasche Rotwein und wir gingen mit ner Flasche Bier und Capel Pina Colada wieder raus und machten uns auf dem Weg zum grossen Platz der Stadt. Dort erwartete uns ein blinkender Kunstweihnachtsbaum und ein zur Weihnachtsmusik in takt-klickendes Lichtspektakel. Wir nahmen trotzdem auf der Parkbank Platz. Der Hoehepunkt war der verkleidete Zorro mit seinem leuchtenden Star Wars Schwert, der die Geysire von der Ausbeuterfirma retten wollte, die diese Geysire fuer ihre Zwecke nutzen wollte. Ayline meinte nur, dass waere der perfekte Aufhaenger fuer ihre Facebook Seite: Zorro mit leuchtendem Star-Warsschwert, der die Geysire retten will vor dem blinkenden Weihnachtsbaum an dem Silvesterabend - sehr skurill, doch fuer uns wurde es zum absoluten Lacher des Abends. Gemuetlich sassen wir 4 auf der Parkbank, tranken unsere Spirituosen und gegen 23 Uhr fuellte sich langsam der Platz und um 24 Uhr (diesmal also nicht spaeter) ging das Gegroehle los. Alle begruessten das neue Jahr und beglueckwuenschten sich mit Feliz Nuevo Año. Wir guckten uns das Spektaktel auf dem Platz eine Weile an und beschlossen dann, in unsere warmen Bettchen zurueckzukehren. So war es zwar ein kurzer Abend, doch hatten wir viel zu Lachen und das Ambiente werden wir sicherlich so schnell nicht vergessen.

Nun ist es der fruehe Morgen des neuen Jahres und No 2 liegt noch in den Federn. Heute werden wir es uns noch an unserem Pool gemuetlich machen und morgen gehts auf eine 3-Tages Jeeptour nach Bolivien, auf der wir weitere Lagunen, Flamingos, Steinformationen und die Wueste Uyuni bestaunen werden. Ich freue mich drauf, aber habe schon Angst vor der ersten Nacht auf 4900m Hoehe ohne Heizung ... wir melden uns dann, wenn wir heil in Uyuni gelandet sind.

In diesem Sinne wuenschen wir allen unseren Freunden und Familie alles Gute fuer das anstehende neue Jahr 2010, moege es froehlich, besinnlich und erfolgreich verlaufen.

--> Bilder Atacama Wüste, San Pedro <--

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